Primärversorgungszentrum
Fraktionsvorsitzender Andreas Löhr setzt sich für die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung in Vöcklabruck ein
STANA: Andreas, Du hast Dich schon im Jahre 2018 für ein Primärversorgungszentrum ausgesprochen (vgl. STANA 2/18). Warum bringst Du das jetzt wieder auf die Tagesordnung?
Andreas: Weil uns insbesondere in Zeiten der Pandemie wieder bewusst wird, wie wichtig ein funktionierendes Gesundheitssystem ist. Wir sollten sicherstellen, dass das auch in Zukunft so bleibt.
STANA: Siehst Du Gefahren für die gesundheitliche Versorgung in Vöcklabruck?
Andreas: Es braucht sich heute niemand Sorgen machen, dass er nicht behandelt wird. Unser Gesundheitssystem ist eines der besten der Welt und funktioniert sehr gut. Wahr ist aber auch, dass die Nachbesetzung von Hausarztstellen immer schwieriger wird und Facharzttermine immer längere Wartezeiten mit sich bringen.
STANA: Warum ist die Besetzung von offenen Kassenstellen zunehmend schwieriger?
Andreas: Das hat sicher auch damit zu tun, dass die sogenannte „Work-Life“ Balance eine immer größere Rolle spielt. Es scheint, als würde eine Einzelpraxis nicht mehr ganz so attraktiv auf viele Ärztinnen und Ärzte wirken. Hinzu kommt auch, dass die Eröffnung einer eigenen Ordination mit recht hohen Kosten verbunden ist.
STANA: Und ein Primärversorgungszentrum könnte da Deiner Ansicht nach Abhilfe schaffen?
Andreas: Ja, weil es Kosten reduziert und Synergieeffekte schafft. Teure Gerätschaften können hier von mehreren MedizinernInnen genutzt werden. Auch kann der Verwaltungsaufwand gebündelt und somit effektiver bewältigt werden.
STANA: Und wo siehst Du die Vorteile für die PatientenInnen?
Andreas: Beispielsweise bei den längeren Öffnungszeiten und somit auch kürzeren Wartezeiten. Die Ärzte können sich mehr Zeit für ihre PatientenInnen nehmen und im Vertretungsfall sind noch andere Ärzte im Haus.
STANA: Was also ist erforderlich, damit wir in Vöcklabruck ein Primärversorgungszentrum bekommen? Bisher ist das ja noch nicht ernsthaft ein Thema.
Andreas: Ein SPÖ Bürgermeister oder eine SPÖ Bürgermeisterin.
STANA: Nichts weiter?
Andreas: (lacht) Schön wäre es, aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. Jetzt im Ernst, die Politik kann kein PVZ eröffnen, das müssen die Ärztinnen und Ärzte selber wollen. Die Politik kann aber Gespräche führen und Unterstützung bei der Umsetzung anbieten. Möglicherweise müsste man auch über den Tellerrand hinausschauen und mit Nachbargemeinden Kontakt aufnehmen. Immerhin fehlen in Vöcklabruck, Attnang-Puchheim und Regau insgesamt vier Hausärzte, da könnte eine Kooperation schon sehr sinnvoll sein.
STANA: Andreas, wir danken für das Gespräch